"Da kann zum Glück jeder hingehen!", lautet eine Rückmeldung von Besucherinnen und Besuchern, die wir in den Caritasverbänden schon immer hören. Und so greift die Caritas in Deutschland mit ihrer aktuellen Jahreskampagne ein - hier durchaus positiv zu verstehendes - "geflügeltes Wort" auf: Da kann ja jeder kommen.
Durch gesellschaftliche Entwicklungen, die zunehmend von Vereinzelung, Regulierung und vom Ausblenden dessen, was vermeintlich nicht ins System passt, gekennzeichnet sind, werden zusehends mehr Menschen nur noch als einzelne Person wahrgenommen, nicht mehr als Teil einer Gruppe oder Gemeinschaft. Auch die kleinteiligeren sozialen Räume einer immer vielschichtigeren Gesellschaft tragen oftmals zu Barrieren bei, die nicht von allen leicht zu überwinden sind.
Traditionelle Bezüge und Hilfssysteme treten zurück. Es entstehen Angst und das Gefühl der Fremdheit. Das Empfinden, sich bei anstehenden Herausforderungen oft alleine zu fühlen, wird stärker, was wiederum zwischenmenschliche Beziehungen und das soziale Miteinander beeinflusst. Das kann zum Teufelskreis werden.
Umso wichtiger wird es, Angebote zu machen und aktiv eine Gesellschaft zu gestalten, die Türen öffnet. Türen zu neuen Wegen, die aus der Isolation und Hilflosigkeit führen. Für Caritas bedeutet das seit jeher, da zu sein, Räume zu schaffen, in denen Teilhabe möglich ist, und konkrete Hilfe zu organisieren - durch Beratung oder Gesundheitsangebote; in Bildungs- oder Gemeinschaftsprojekten. Von der Kinder- und Jugendhilfe über Familienberatung und Pflege bis hin zur Sterbebegleitung deckt Caritas alle Bereiche und Abschnitte des Lebens ab.
An Grenzen, die durch - materielle, seelische oder physische - Not entstehen, braucht es menschenfreundliche Räume ohne Barrieren. Zu diesen Räumen öffnen wir Türen. Nicht zuletzt sind es Gemeinschaftserfahrungen, mit denen wir dem Christlichen in der profaner werdenden Welt einen Raum geben, in dem der Mensch sich selbst wieder verstehen und entwickeln kann.
Solche Hilfestellung zu geben, ist ein Auftrag an uns als Christen, an uns als Menschen. Fühlen Sie sich also eingeladen: Öffnen Sie mit uns Türen!
Dr. Jens Werner, Caritasdirektor
Pressemitteilung
Türen öffnen, Räume schaffen
Erschienen am:
04.04.2025
Beschreibung