Seit kurzem fungiert ein Zweier-Team als Pflegedienstleitung (PDL) der Caritas-Sozialstation Emmelshausen: Zusammen mit Lydia Sody, die seit Anfang 2020 in dieser Funktion tätig ist, widmet sich nun Hendrik Ullrich den Aufgaben des Pflegedienstleiters. Die Konstellation ist ein Novum für den ambulanten Pflegedienst des Orts-Caritasverbandes - der "Neue" ist indes ein altbekanntes Gesicht im Kollegium.
Nach Fach-Abitur und Zivildienst begann Hendrik Ullrich 2010 die dreijährige Ausbildung zum examinierten Altenpfleger. Ausbildungsstätte war die Caritas-Sozialstation. Dort blieb er nach dem Examen noch zweieinhalb Jahre als festangestellte Pflegefachkraft.
Es folgte ein Abstecher ins örtliche Alten- und Pflegeheim. Währenddessen absolvierte "Pfleger Hendrik" mehrere Weiterbildungen, darunter die Zusatzqualifikation zum Führen und Leiten einer Pflegeeinrichtung.
Vor rund zwei Jahren kam der Emmelshausener als stellvertretende PDL zurück zur Caritas-Sozialstation. "Die Entscheidung, nun zum Pflegedienstleiter aufzurücken, fiel mir daher nicht schwer", verrät er. "Ich wusste ja schon, dass die Zusammenarbeit mit Lydia Sody gut funktioniert und wir uns in vielen Dingen ergänzen! Außerdem sehe ich es als große Ehre und Aufgabe, die Sozialstation nun auch als ‚Team-Captain‘ zu repräsentieren."
Caritasdirektor Dr. Jens Werner (rechts) mit dem „Neuen“, Hendrik Ullrich. (Urlaubsbedingt fehlt auf dem Bild leider Lydia Sody.)Gaby Gallon, Caritas
Eine Doppelspitze mit zwei gleichberechtigten Leitungskräften ist zumindest in der ambulanten Pflege durchaus ungewöhnlich, wie Dr. Jens Werner betont. "In Emmelshausen haben wir uns aber mit Blick auf die Zukunft bewusst dafür entschieden", so der Caritasdirektor weiter. "Es ist kein Geheimnis, dass für Frau Sody der Ruhestand näher rückt. In weniger als zwei Jahren werden wir sie - schweren Herzens - verabschieden müssen", führt er aus.
Indem das Duo Ullrich/Sody schon jetzt gemeinsam das Tagesgeschäft führt, sei ein bestmöglicher Übergang gewährleistet, zeigt sich der Caritas-Chef überzeugt: "Die meist kleinteilige und oftmals leider nur halbwegs gelingende Übergabe, wie man sie aus anderen Personalwechseln kennt, fällt weg - und damit auch ein enormer Stressfaktor für die Beteiligten."
Zudem spüre der Verband natürlich den Fachkräftemangel in der Pflege. Die Problematik verschärft sich laut Jens Werner nochmals, wenn es um Leitungskräfte geht. "Als hier zuletzt ein altersbedingter Wechsel anstand, war aber Frau Sody - bis dahin stellvertretende Leiterin - dankenswerterweise bereit, die Verantwortung zu übernehmen."
Diesmal sei man die Nachfolge-Regelung noch etwas konsequenter angegangen, resümiert Werner. Ein Beweggrund dafür sei der Wunsch gewesen, den 36-jährigen Ullrich rechtzeitig zu binden: "Zum einen wissen wir: Er passt ins Team; zum anderen ist er durch sein vergleichsweise junges Alter in vielen Belangen auf der Höhe der Zeit." Beispielhaft nennt Werner die fortschreitende Digitalisierung sowie den Wandel der gesetzlichen Rahmenbedingungen.
Auch das Personalwesen liegt Ullrich am Herzen. Dabei sind Mitarbeiterzufriedenheit und das Werben um neue Fachkräfte nur ein Aspekt. Ebenso wichtig ist ihm, die Sozialstation weiter als Ausbildungsbetrieb zu positionieren. "Ich selbst habe den Pflegeberuf während meiner Ausbildung schätzen und lieben gelernt", sagt er. Deshalb will er jungen Leuten vermitteln: "Hier findet ihr einen Beruf, der euch nicht zuletzt durch den Umgang mit Menschen unglaublich viel zurückgibt!"
Diese Kontakte möchte Hendrik Ullrich auch in seiner jetzigen Funktion nicht missen. So wird er natürlich auch künftig Ansprechpartner für Patienten und Angehörige sein.
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