Im Caritas-Projekt "Familienpatenschaften" unterstützen ehrenamtliche Patinnen und Paten Familien, bevor diesen "alles über den Kopf wächst". Kreisweit betreuen sie stundenweise die Kinder, begleiten Eltern zu wichtigen Terminen oder nehmen sich einfach Zeit für Gespräche. Einsätze können durchaus herausfordernd sein - qualifizierte Fortbildung gehört deshalb fest zu diesem Ehrenamt!
"Immer mehr Eltern wünschen sich eine Familienpatenschaft", berichtet Cathrin Löw, Ehrenamtskoordinatorin in dem unter anderem von der "Bundesstiftung Frühe Hilfen" bezuschussten Projekt. "Weitere Freiwillige, ob Männer oder Frauen, sind herzlich willkommen!" Der Zeitaufwand sei gar nicht so hoch - schon mit zwei oder drei Stunden pro Woche könne man viel bewirken, so die Diplom-Sozialarbeiterin.
Ehrenamts-Koordinatorin Cathrin Löw (2. von links) im Kreise der „ihrer“ Ehrenamtlichen nach der jüngsten Fortbildung der Familienpatinnen und -paten.Lydia Sody, Caritas
Wer die aktuell vierzehnköpfige Gruppe verstärken möchte, wird nicht "ins kalte Wasser geworfen": Cathrin Löw bereitet die Ehrenamtlichen auf deren Einsätze vor. Außerdem schaut sie bei neuen Patenschaften, dass die Chemie stimmt.
Auch anschließend steht die Pädagogin den Patinnen und Paten zur Seite: Die hauptamtliche Ansprechpartnerin hat jederzeit ein "offenes Ohr", zudem moderiert sie die etwa quartalsweise stattfindende Austauschrunde der Ehrenamtler.
Nicht zuletzt sorgt die Caritas-Mitarbeiterin für kontinuierliche Weiterbildung. Themen ergeben sich aus der praktischen Arbeit. So fand jüngst eine Schulung mit Christa Buschbaum, Trainerin für "Gewaltfreie Kommunikation", statt. Sie erläuterte diese von einem US-amerikanischen Psychologen entwickelte Kommunikations- und Konfliktlösungs-Methode.
"Das Konzept will darin unterstützen, Gespräche mit Empathie, Vertrauen und Klarheit zu führen", fasst Cathrin Löw die Inhalte zusammen. "Konflikte werden also durch eine einfühlsame und klare Ausdrucksweise gelöst. Dabei liegt der Fokus darauf, die eigenen Bedürfnisse - aber auch die des Gegenübers - zu erkennen und ohne Vorwürfe zu kommunizieren."
Nicht allein die Caritas-Mitarbeiterin lobt die lebensnahe Veranstaltung, die - trotz ihrer relativen Kürze - Raum ließ für Übungen anhand von Beispielen aus dem Alltag: "Die Teilnehmenden zeigten sich begeistert", verrät Löw.
"Besonders gut kam an, dass sich die Techniken gewaltfreier Kommunikation ins Privatleben übertragen lassen - und eben auch in das Ehrenamt als Familienpatin oder -pate." Dazu zitiert sie einen prägnanten Satz der Referentin: "Zwischenmenschliche Beziehungen entspannen sich, wenn es gelingt, uns gegenseitig nicht zu bewerten."
Mit dem Ende der Schulung war das Treffen keineswegs vorüber: Als Dankeschön für das rege - und zumeist langjährige - Engagement lud der Caritasverband die Freiwilligen ein, den Tag bei einem gemeinsamen Essen ausklingen zu lassen.
Der Austausch bei solchen geselligen Anlässen hat für Löw ebenfalls hohen Stellenwert: "Schließlich soll das Miteinander auch innerhalb der Gruppe nicht zu kurz kommen!", betont sie.
Wer mehr über Familienpatenschaften wissen möchte oder vielleicht ehrenamtlich aktiv werden will, darf sich gerne bei Cathrin Löw (Tel.: 01 70/3 16 38 87; E-Mail: C.Loew@caritas-rhn.de) melden!