Das Mehrgenerationenhaus Bad Kreuznach (MGH) wird wieder zur Kunst-Galerie: Gut einen Monat lang hängen dort nun 16 besondere Bilder aus. Gestaltet sind sie aus handgedrehten Papierperlen - und in Gänze lädt die Ausstellung zum Rätseln ein.
MGH-Koordinatorin Diana Dahm freut sich, dass die farbenfrohen Werke von Marie-Theres Günthner nun bis einschließlich Freitag, 20. Dezember, den offenen Treff des Mehrgenerationenhauses schmücken. Die Bilder, jedes einzelne gestaltet aus rund tausend gedrehten, fixierten und imprägnierten Papierröllchen, erregen nicht bloß wegen der aufwändigen Technik Aufmerksamkeit.
Ins Auge fällt vielmehr ihre Dreidimensionalität. Diese entsteht, weil die Papierperlen in unterschiedlicher Größe und Form nicht aufgeklebt, sondern lose im Bilderrahmen angeordnet werden, wie die Kreuznacher Hobby-Künstlerin erläutert.
"Es sind keine gegenständlichen Darstellungen, die Frau Günthner kreiert hat", ergänzt Diana Dahm. "Aber auch, wer mit abstrakter Kunst sonst vielleicht nicht allzu viel ‚anzufangen‘ weiß, dürfte hier fasziniert sein."
Jedes Bild ist - trotz seiner Farbenvielfalt - aus nur einer Art von Druckerzeugnis entstanden. Das können beispielsweise Notenblätter sein oder Baumarktprospekte, Landkarten oder Tierzeitschriften, eine Tageszeitung oder die "Gelben Seiten"… Für diese Form des Upcycling ist das Material nahezu unbegrenzt.
Zugleich lädt die Ausstellung ihre Betrachter zum Rätseln und Entdecken ein: Wo findet sich diese auffällige Farbkombination wieder? Aus welchem Medium ist jenes Bild entstanden? Als Hilfestellung gibt es laminierte Kärtchen mit Ausschnitten der jeweiligen Druckwerke. "Damit bekommen wohl alle - ob Kind oder Erwachsener - flugs die Zuordnung hin", glaubt Diana Dahm.
In jedem Falle dürfte das schneller gelingen als die Herstellung der Papierperlen-Kunstwerke. Denn bis ein solches Bild fertig ist, vergehen rund dreißig Stunden - Wartezeiten noch nicht eingerechnet.
Jede Papierperle wird gerollt, verklebt und dann in eine Mischung aus Lack und Kleister getaucht. "Die anschließende Trockenphase braucht einfach ihre Zeit", verrät Marie-Theres Günthner.
Bis einschließlich Freitag, 20. Dezember, kann man die Papierperlen-Bilder im offenen Treff des Mehrgenerationenhauses bewundern. Geöffnet ist das "Café Kleeblatt" montags bis donnerstags von 10 bis 16 Uhr und freitags von 10 bis 12 Uhr.