Der "Christlich Ambulante Hospizdienst an der Nahe" begleitet Schwerstkranke und Sterbende sowie ihre Angehörigen in deren Zuhause, im vertrauten Lebensumfeld. Für dieses kostenfreie Angebot an Menschen im Kreisgebiet ist freiwilliges Engagement unabdingbar: Seit dem jüngsten Befähigungskurs sind 55 ehrenamtliche Begleiterinnen und Begleiter aktiv!
Die Hospizbüros in Bad Kreuznach und Kirn verzeichnen steigende Zahlen von Menschen, die sich hospizlichen Beistand in schwersten Stunden wünschen: In den Verbandsgemeinden Bad Kreuznach, Langenlonsheim-Stromberg und Rüdesheim übernahm der Christlich Ambulante Hospizdienst in den zurückliegenden zwölf Monaten 83 Begleitungen. Im Gebiet um Kirn und Bad Sobernheim waren es weitere 50.
Umso bedeutsamer ist es, dass jetzt elf neue Ehrenamtliche ihren Dienst aufnehmen konnten. Nun engagieren sich im Hospizdienst 55 Freiwillige. Besonders erfreulich findet Hospizdienst-Koordinatorin Jana Morenz-Meyer den deutlichen Zuwachs für die Kirner Gruppe, die - mit sechs Neuzugängen - nun 18 Köpfe zählt.
Hospizdienst-Koordinatorin Jana Morenz-Meyer (rechts), ihre Kollegen Thomas Honrath und Nicole Setz (hinten links) sowie Pfarrerin Andrea Moritz (2. Reihe, 2. von links) gemeinsam mit den neuen ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleitern.Jana Morenz-Meyer / Caritasverband
Vor dem Einstieg stand für die "Neuen" der etwa halbjährige Vorbereitungskurs. Dieser ist unverzichtbar für den Einsatz im Christlich Ambulanten Hospizdienst, der vom örtlichen Caritasverband und dem Evangelischen Kirchenkreis An Nahe und Glan getragen wird.
Die Ehrenamtler nehmen sich Zeit für Gespräche und aufmerksames Zuhören. Sie tragen die Situation der Betroffenen mit, sind einfach da und entlasten. So lenkte der abermals von Pfarrerin Andrea Moritz geleitete Kurs den Blick auf das Befinden Schwerstkranker und Sterbender.
Ebenso betonte die Seelsorgerin aber die Bedeutung von Selbstfürsorge und dem Wahrnehmen eigener Wünsche und Ängste. "Auch darin liegt wichtiges Rüstzeug für die bereichernde, aber nicht minder herausfordernde Hospizarbeit", unterstreicht Jana Morenz-Meyer.
Die sorgsame Vorbereitung der Freiwilligen in 140 Kursstunden und einer insgesamt 20-stündigen Hospitation hat für die Caritas-Mitarbeiterin höchsten Stellenwert: Denn natürlich seien individuelle Bedürfnisse der Menschen auch und gerade am Ende des Lebens so unterschiedlich wie die Menschen, erläutert die Sozialpädagogin: "Eines unserer Haupt-Anliegen ist es, auf diese Bedürfnisse einzugehen und dem Gegenüber das zu geben, was er oder sie an zwischenmenschlicher Zuwendung oder spiritueller Begleitung braucht."
Eben deshalb schätzt die Caritas-Mitarbeiterin, die seit 15 Jahren beruflich mit Ehrenamtlern arbeitet, die Verstärkung durch acht Frauen und drei Männer sehr: "Ehrenamtliche Hospizarbeit ist längst nicht mehr nur ‚weiblich‘ - und auch nichts, das man bis zum Ruhestand aufschieben muss", fasst Morenz-Meyer zusammen. "Bei uns engagieren sich Menschen fast aller Altersgruppen!"
Die Spanne reicht derzeit von 36 bis 87 Jahre, verrät die hauptamtliche Koordinationskraft. Auch diese Bandbreite sei wichtig, um Begleitungen am Ende des Lebens so individuell wie möglich zu gestalten.
Näheres zum Angebot des Christlich Ambulanten Hospizdienstes oder zum Ehrenamt dort gibt´s im Hospiz-Büro Bad Kreuznach (Telefon: 0671/8 38 28-35) bzw. Kirn (06752/91 20 74) oder per Mail: J.Morenz-Meyer@caritas-rhn.de.