"Alkohol? Weniger ist besser!", titelte jüngst die alle zwei Jahre ausgerufene "Aktionswoche Alkohol". Dem Appell der bundesweiten Präventions-Kampagne schloss sich auch die Suchtberatungsstelle der Caritas in Bad Kreuznach gerne an.
"Das Thema Alkohol ist überall - wohl jeder kennt im Bekannten- oder Freundeskreis oder im weiteren Umfeld jemanden, der zu viel trinkt", sagt Frank Ohliger-Palm von der Caritas-Fachstelle für Suchtprävention. "Aber viele sind mit der Situation überfordert, schauen weg, verharmlosen, bleiben passiv", so der Diplom-Pädagoge weiter.
Für die Aktionswoche fanden Ohliger-Palm und eine Kollegin, Suchtberaterin Ursula Habel, dennoch einen unbeschwerten Aufhänger, um einen Austausch zum Thema "Umgang mit Alkohol" anzuregen. Mit Unterstützung des örtlichen Cineplex-Kinos zeigten sie den Spielfilm "One for the Road". In der Hauptrolle: Frederick Lau als Mark, der scheinbar spielend leicht sein Leben zwischen dem Job als Bauleiter und exzessiven Berliner Partynächten jongliert.
Als Mark eines Nachts im Voll-Suff sein Auto umparkt, passiert`s: Polizeikontrolle, Lappen weg, MPU am Hals. Im Vorbereitungs-Kurs ist Mark zunächst siegessicher - doch die Ernüchterung folgt rasch… Muss Mark sich doch eingestehen, dass er ein ernsteres Problem hat?
Begleitet wurde die Filmvorführung von einer Reihe sachkundiger Akteure: So berichteten Vertreter der ehrenamtlichen Selbsthilfe (Kreuzbund und Caritas), der Polizeiinspektion Bad Kreuznach, Fachkräfte aus Suchtprävention und -beratung sowie aus der MPU-Vorbereitung von ihrem jeweiligen Tätigkeitsfeld. Und nicht zuletzt standen sie den rund 90 Zuschauern im fast ausverkauften Kinosaal Rede und Antwort.
"Angesichts der großen Bandbreite gab es Denkanstöße und Handlungs-Impulse für Angehörige, Betroffene und für möglicherweise zweifelnde Menschen gleichermaßen", fasst Frank Ohliger-Palm zusammen, um einen Rat der ehrenamtlichen Selbsthilfegruppen-Leiterin Annette Kühne zu zitieren: "Lass dir Zeit und denke über dich, dein Leben und deinen Alkoholkonsum nach. Du musst die MPU für dich bestehen und nicht für den Führerschein!"
Weshalb der Caritas-Mitarbeiter gerade diesen Beitrag herausgreift? "Frau Kühnes Worte sind aus meiner Sicht geradezu universell. Ihr Ansatz lässt sich auf viele Lebenssituationen im Kontext von Konsum oder Sucht anwenden", erklärt er. "Und genau das macht Gesprächsrunden wie diese so wertvoll - und unsere vom Landes-Ministerium für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung geförderte Veranstaltung letztlich zu einem echten Erfolg!"
- Alle Infos zur Suchtberatung des örtlichen Caritasverbandes: www.caritas-rhn.de.
- Mehr zur Aktionswoche von Deutscher Hauptstelle für Suchtfragen und Blauem Kreuz: www.aktionswoche-alkohol.de.