Veränderungen sichern Glaubwürdigkeit der Kirche
Dieses Thema hatten auch die zehn Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Caritas eingebracht. Sie formulierten weitere Anliegen, die im Vorfeld auf den Internetseiten der Caritas in einem offenen Forum gesammelt wurden. Für Caritas-Präsident Peter Neher ist es der Glaubwürdigkeit der Kirche und ihrer Sendung wegen dringend nötig, dass die kritischen Themen bald bearbeitet werden. Dazu gebe es Hoffnung, weil diese "nicht nur von einigen wenigen, sondern in vielen Arbeitsgruppen, und auch von Bischöfen aufgegriffen wurden".
Die 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Forums in Hannover diskutierten unter anderem die Stellung der Kirche zu homosexuell orientierten Menschen und ihre Mitwirkung im kirchlichen Dienst, sowie die Frage von Frauen in Führungspositionen. Es ging auch um eine Kirche, die in den Gemeinden und ihrer Caritas auf arme Menschen zugeht, ihnen hilft und mit dazu beiträgt, die Armut zu bekämpfen.
Neuer Umgang mit wiederverheiratet Geschiedenen eingefordert
Als besonders drängend wurde der Umgang der Kirche mit wiederverheiratet Geschiedenen identifiziert. Zwei Arbeitsgruppen unter Vorsitz von Erzbischof Robert Zollitsch werden Vorschläge ausarbeiten, wie diese als Ehrenamtliche in Gemeinden mitwirken oder im kirchlichen Dienst arbeiten können. Für Caritas-Präsident Peter Neher ist dies eine der positiven Botschaften, die von Hannover ausgehen: "Trotz der Langsamkeit des Prozesses hege ich die vorsichtige Hoffnung auf Wandel und Erneuerung. Denn sie bewegt sich doch - unsere Kirche."
Hintergrund:
Das zweite Forum im Gesprächsprozess der Deutschen Bischofskonferenz fand Mitte September in Hannover statt. Im Rahmen des Jahresthemas Diakonia wurde von den Bischöfen der Akzent auf die "Zivilisation der Liebe - unsere Verantwortung in der freien Gesellschaft" gelegt. Die 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sollten Zukunftsbilder entwerfen, wie eine überzeugende Diakonie der Kirche gelebt werden kann.